1862
- 68: N ist als Gymnasiast und Student sehr erfolgreich.
1869 - 79: Hochschullehrer in Basel, daneben schriftstellerische
Arbeiten als Anhänger Richard Wagners und Kämpfer gegen den Zeitgeist.
Ab 1873 zunehmend krank. Auch ein langer Krankenurlaub bringt keine
Heilung, gibt N aber die Zeit, seine Abkehr von der Kunstmetaphysik
sowie der Attitüde des "Unzeitgemäßen" und seine Hinwendung zu einer
wissenschaftlich-freigeistigen Philosophie zu formulieren.
1879 - 89: Nach Niederlegung der Professur ist N auf ständiger
Suche nach einem Klima, das ihm das einzige erlaubt, was für ihn
zählt:
das Schreiben; 1883 und 1888 Euphorien (Enthemmungen) als Vorboten
der Umnachtung.
1890
- 1900: N ist als unheilbarer Patient (progressive Paralyse)
zuerst in der Jenaer Irrenanstalt, dann (ab Frühjahr 1890) in der
Obhut seiner Mutter und nach deren Tod seiner Schwester. Schlagartig
beginnender und rasch sich steigernder Ruhm.
1901
- 1935: Ns Schwester Elisabeth baut in Weimar mit zäher, auch
skrupelloser Energie das N-Archiv auf und bringt - nach mehreren
Anläufen - eine N-Gesamtausgabe heraus.
N wird als europäische Berühmtheit und epochales Ereignis auch von
Hitler hofiert.
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1945
- 57: N ist in die "Entnazifizierung" verwickelt. Er "sähe sich
vermutlich auf die Liste der Kriegschuldigen gesetzt, nach Nürnberg
bestellt" (Otto Flake 1947) und "gehört zu den Verlierern des Zweiten
Weltkriegs" (Peter Pütz 1967). Bis 1957 entsteht keine deutsche Dissertation
zu N, die nicht vor 1945 begonnen wurde (in den USA sind es mehr als
ein Dutzend). Immerhin sind von den 177 Büchern und 291 Artikeln zu
N in diesem Zeitraum fast die Hälfte deutschsprachig.
1958
- 1980: Obwohl die Jugendbewegung der 60er Jahre von N gar nichts
wissen will, läuft die "N-Renaissance" auch in Deutschland an.
1981
- 1999: Aus der "N-Renaissance" wird ein "N-Boom". Das weltweit
akkumulative Interesse an N wird durch den (von ihm **prophezeiten)
Zusammenbruch des "real existierenden Sozialismus" noch gesteigert.
2000: Ns 100. Todestag ist praktisch in allen Medien Anlass
zu großen Würdigungen. Die Stiftung Weimarer Klassik veranstaltet
die größte N-Ausstellung, die es je gab. Es erscheinen drei besonders
wichtige (und preisgünstige) N-Bücher. Das
Medienecho ist ganz außerordentlich.
In Weimar wird eine sehr extensive N-Ausstellung
veranstaltet.
Nicht weniger wichtig noch zwei
Bücher. das N-Handbuch und ein N-Buch von Rüdiger Safranski. |
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