„Vergeßt Habermas!“
Egal, ob Habermas einen Zettel zu seiner Hitlerjugend-Vergangenheit geschluckt hat oder nicht – dazu der Beitrag von Christian Geyer in der heutigen FAZ - vergessen sollte man 40 Jahre rationalen Diskursterror nicht!
Gerne sollte daran erinnert werden, was Habermas über Nietzsche’s Philosophie sagte: „Die implizite Form einer nicht nur unsystematisch vorgetragenen, sondern der Argumentation vorsätzlich entrückten Philosophie, die allein der Zucht der aphoristischen Triftigkeit gehorcht, bietet der Interpretation einen ungewöhnlichen Spielraum.„
Habermas, Nietzsche, Seite 239f
Nun, Spielraum ist das letzte, was die deutschen Vernunftwächter in der Philosophie sehen wollen.
Habemus vernunftiensis
Ergebnis: Keiner hat es je wieder gewagt, Aphorismen zu schreiben. Die habilitierte Senilität an den Hochschulen hat es erreicht, dass es überhaupt keine ernstzunehmenden akademischen Philosophen mehr gibt, sondern nur noch Türsteher des richtigen Argumentierens.
„Moraltrompeter“ nennt Martin Arndt Habermas in seinem Kommentar zu dem FAZ Artikel.
Insofern würde es ihn ebenso wie Günter Grass eher literarischer wirken lassen, wenn er wenigstens durch seine Mitgliedschaft in der Hitlerjugend einen Hauch von irrationaler Schwärmerei in seinem Leben erfahren hätte. Leider nimmt er das wieder zurück, mit der Feststellung, jeder habe damals der Hitlerjugend angehören müssen.
Nun, heute muss auch an der Uni jeder die Totalität des Aphorismenverbrennens anerkennen